Akelei

Aquilegia vulgaris L.

Botanik:                                   

Familie: Ranunculaceae (Hahnenfussgewächse)
ausdauernde 50 bis 80 cm hohe Pflanze

Stängel: aufrecht, behaart, oben verzweigt, in Gruppen

Blätter: grundständige Blätter: doppelt dreizählig

gefiedert,  unten etwas blaugrün, wechselständig, die

Unteren gestielt, die Oberen sitzend.

Blüten: blauviolett, rosa oder weiss, gestielt, bis 5 cm

gross, nickend, in Rispen, 5 kronblattartige

Kelchblätter, 5 Kronblätter, kapuzenförmig und in einen

langen, gekrümmten Sporn ausgezogen, zahlreiche

Staubblätter

Früchte: aus 5 grossen Balgfrüchten, die sich auf der

Innenseite öffnen                                                     

Wurzel: pfahlartig, kurzer, dicker und schiefer Wurzelstock

Sensorische Eigenschaft: angenehmer Geruch

 

 

 

 

Verbreitung:        

Lichte Wälder, Wiesen, buschige Hänge, vor allem auf Kalk; Europa, Asien, Nordafrika

 

Blütezeit:                                

Mai bis Juni

 

Fortpflanzung:                

zwischen Juli und August reifen die Samen, die sich freigiebig verteilen und im nächsten Jahr oft für viele neue Akeleien sorgen  

 

Sammelzeit:                         

Mai bis Juni

 

Verwendete Pflanzenteile:                    

Samen, Blüten, Blätter, Wurzeln

 

Inhaltsstoffe:   

Cyanogene, Blausäure abspaltende Glycoside (Triglochinin und Dhurrin), Benzylisochinolin- Alkaloide (Magnoflorin), Flavonoide, Berberin, Fettsubstanzen, Enzyme, Vitamin C

 

 

Wirkung:                                

wirkt adstringierend, antiseptisch, sedativ, wundreinigend, fiebersenkend, schweisshemmend, schleimlösend

 

Indikation:                            

Impotenz, Frauenleiden, Ausschläge, nervöse Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Verspannungen, Tremor, Schock, Überempfindlichkeit auf Licht und Lärm, Nachtschweiss, Bronchitis mit starker Verschleimung, Dysmenorrhö mit drückenden Leberschmerzen

 

Signatur:                                

Die Akelei erscheint uns, wenn man sie in den heimischen Wäldern betrachtet, wie ein in der Luft schwebender Adler mit ausgestreckten Flügeln oder eine Taube, die den heiligen Geist offenbaren soll. Die fünf Kronblätter sind sternförmig angeordnet.

 

 

Wesen:                       

Das Wesen der Akelei vermittelt ein Bild der Ruhe und Gelassenheit, ähnlich ihrer entspannenden Wirkung.

 

 

Grundbedeutung in der Symbolik:         

Lebenskraft, Libido, Überwindung irdischer Begrenzung, umfassendes Heil, Triumph, Erlösung, Dreieinigkeit, Lobpreis Gottes

 

 

Pflanzencharakteristik:           

Schalkhaftigkeit, Unbeständigkeit, Unsicherheit, Demut, Melancholie

 

 

Repertorium:                      

Homöopathie: homöopathische Zubereitungen sind bei Schlafstörungen, Nervosität, nervösem Zittern, bei Schwellung der Lymphknoten, Hals- und Mandelentzündungen, Schwächezuständen, Wechseljahrbeschwerden und Menstruationsstörungen gebräuchlich.

Blütenessenz: die Essenz der Akeleiblüte hilft zu Ruhe und Entspannung, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren und Teenagern nach der Menarche mit der Tendenz zu hysterischer Reizbarkeit und nervöser Erregung

 

 

Darreichungsformen:                                    

Akeleiwein, Pulver, Tee/Aufguss, in Fertigpräparaten

 

 

Weitere Verwendungen:                 

in der Viehheilkunde als Mittel gegen das Aufblähen

 

 


CAVE / VORSICHT:      
die Pflanze ist wegen der Blausäure leicht giftig und nur mit Vorsicht und der richtigen Dosierung innerlich anzuwenden

 

Zuordnungen

Kosmisch:                                 Merkur, Venus

Zugeordnete

Edelsteine:                               Achat, Selenit, Diamant, Saphir, Bergkristall

 

 

 

Geschichte, Mythos und Magisches:                 

  • Hildegard von Bingen empfahl sie bei Fieber und Milchschorf.
  • Die Akelei galt als Symbol für Demut, aber auch für Sexualkraft (deshalb Venuswagen), denn die Akelei war im Altertum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht
  • Tabernaemontanus schrieb:"So einem Mann seine Krafft genommen / und durch Zauberey oder andere Hexenkunst zu den ehelichen Wercken unvermöglich worden were / der trinck stätig von dieser Wurtzel und dem Samen / er genieset / und kompt wieder zurecht"
Die Akelei wurde also als Aphrodisiakum empfohle
  • Matthioli empfahl die Akelei einem Bräutigam, der durch Hexerei "zu den ehelichen Werken ungeschickt" geworden war.
  • In Europa waren vor allem die Samen Bestandteil vieler Hexensalben
  • Die Meskaki-Indianer Nordamerikas kochten aus Ginseng, Glimmererde, Schlangenfleisch, Gelatine und Akelei einen Liebestrank
  • Im Altertum glaubte man, Löwen fräßen die Akelei im Frühling, um ihre Körperkräfte zu steigern. Botaniker nannten die Blume demzufolge Herba Leonis

 


Arnika

Arnica montana L.

 

Botanik:                                

Familie: Asteraceae (Korbblütler)
ausdauerndes Kraut von 20 bis 60 cm Höhe

Stängel: unverzweigt, derb krautig

Blätter: dicht dem Erdboden anliegende Blattrosette, die Blätter sind umgekehrt eiförmig, fünfnervig, kurzhaarig, gegenständig angeordnet

Blüten: 1 bis 3 Blütenkörbchen mit goldgelben Röhren- und Zungenblüten

Wurzelstock: bräunlich, innen weiss

Sensorische Eigenschaft: schwach aromatischer Geruch und bitterer, etwas scharfer Geschmack

 

Verbreitung:                        

Europa. In gebirgsnahen Ebenen auf feuchten, torfigen Wiesen oder auf trockenen Alpmagerwiesen

 

Blütezeit:                                

Juni bis August

 

Fortpflanzung:                   

Bestäubung durch verschiedene Insekten; auch Selbstbestäubung findet statt.
Die Früchte sind Achänen mit einem 1-teiligen rauen Pappus, der sich bei Trockenheit spreizt. Sie breiten sich aus als Schirmchenflieger und Wasserhafter, auch Zufallsverbreitung durch Weidetiere findet statt. Fruchtreife ist von August bis Oktober

 

Sammelzeit:                         

Juni und Juli

 

Verwendete Pflanzenteile:                      

Blüten

 

Inhaltsstoffe:                        

Sesquiterpenlactone, ätherisches Öl, Flavonoide, Phenylcarbonsäuren, Cumarine

 

Wirkung:                                

Wirkt antiseptisch, antiphlogistisch und analgetisch auf Entzündungen. Die Sesquiterpenlactone hemmen die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen und Serotonin aus Thrombozyten. Vermutlich werden auch noch andere Teile des Immunsystems beeinflusst

 

Indikation:                           

Distorsionen, Zerrungen von Muskeln und Sehnen, Faserrisse und Quetschungen, Verstauchungen, Prellungen, generell bei Verletzungen und Unfallfolgen, Hämatome, Frakturödeme, entzündlich bedingte Ödeme, Entzündungen, schlecht heilende Wunden, rheumatische Muskel- und Gelenkbeschwerden, entzündete Insektenstiche, Erschöpfungszustände durch körperliche Anstrengung.

 

Signatur:                                

Die Arnika bewohnt alpine Regionen, in denen Geröll und abgestürzte Felsen zusammen mit zertrümmerten Pflanzenteilen eine triste Landschaft bilden. Hier schlägt sie ihre Wurzeln in den Boden und lässt ihre zerzausten Blüten erstrahlen. Am wohlsten fühlt sie sich an den Orten, an denen die Humusschicht von den Steinmassen zerstört wird, auch wenn sie von Schimmelpilzen und Insekten befallen wird. Sie gedeiht und blüht trotz dauernder Verletzung und signalisiert damit ihre innewohnenden Kräfte gegen verschiedene Traumen wie Prellungen, Quetschungen, Stürze usw. Aber auch in psychischer Hinsicht steht die Arnika als Indiz für „gefallene Menschen“, die kaum die nötige Kraft finden, bei Traumatisierungen der innersten Gefühle mit dem alltäglichen Leben fertig zu werden. Sie sind völlig zerschlagen, liegen missmutig in Trümmern herum und bohren melancholisch Löcher in die Luft.

 

Wesen:                                      

Die Arnika trägt das wilde Wesen des Wolfes in sich und wird deshalb auch Wolfsblume genannt. Aus ihren Blüten blitzt die eingefangene Bergsonne und erinnert an die gelben Augen eines Wolfes.

Das Wesen der Pflanze hilft körperlich und psychisch verletzten Menschen, wieder heil zu werden. Diese sind nach ihren Verletzungen zerschlagen, fühlen sich gebrochen und sind kaum fähig sich nach den Verletzungen zu regenerieren.

 

Grundbedeutungen Der Symbolik:           

Die dunkle, gefährliche und unberechenbare Seite der Natur, Schutz und Beistand, Wiederherstellung, Fruchtbarkeit

 

Repertorium:                       

Homöopathie: wird in homöopathischer Form bei Blutergüssen, Verletzungsschmerzen, nach Einwirkung äusserer Gewalt, nach körperlicher Überanstrengungen, Muskelkater, vor und nach Operationen, peripheren Durchblutungsstörungen, Nasenbluten, Ohrensausen und Schwindel angewendet

Blütenessenz: TRAUMAHEILUNG, SCHOCKBEWÄLTIGUNG

Die Blütenessenz Arnica fördert, unterstützt und/oder ermöglicht die Heilung von Traumen und Verletzungen. Sie hilft bei Schocks, Verletzungen und erlittenen Grausamkeiten. Ebenfalls stärkt Arnicaessenz die eigene Körperenergie, die den lebendigen vom toten Körper unterscheidet, ihn belebt und zur Selbstheilung befähigt, ihn wachsen lässt und seine innere Organisation aufrecht erhält. Sie bringt die Energie zum fliessen.

Als Notfallmittel wird sie in Schocksituationen, bei Unfällen und Verletzungen eingesetzt. Sie wirkt auch dann noch schmerzlindernd, wenn die körperliche Wunde bereits vernarbt ist, die emotionale oder seelische dagegen weiter schmerzt.

Arnica stellt die Einheit von Körper, Geist und Seele wieder her, bringt Energie und stärkt die Selbstheilungskräfte. Diese Essenz lädt den „inneren Akku“ wieder auf.

 

Darreichungsformen:                                    

Tee (Infus), Tinktur/Extrakt, Salbe/Creme/Gel, Fertigarzneimittel, Umschläge

 

Weitere Verwendungen:                 

  • Arnikaöl (als Massagemittel)
  • als Arnika noch nicht zu den geschützten Pflanzen zählte, machte man daraus Haarwaschmittel und Badezusätze; das Kraut war Bestandteil in Schnupftabak und Kräutertabak zum rauchen
  •  in Räucherungen und Räucherkerzen anzuwenden.
CAVE / VORSICHT:       
Die Pflanze steht unter Naturschutz!
Arnikapräparate sollten nie innerlich oder auf offenen Wunden angewendet werden. Es gibt Personen, die allergisch auf Arnikapräparate (insbesondere Umschläge und unverdünnte Tinkturen) reagieren, besonders bei einer Zweitanwendung (Sensibilisierung).

 

Zuordnungen

Kosmisch:                                 Sonne, Uranus    

Zugeordnete

Edelsteine:                               Rosenquarz, Karneol, Hämatit

 

Humorale Qualität:     

Blüte: w 3 / t 3
Kraut und Wurzel: w 2 / t 2

 

Säftebezug:                             

steigert deutlich die Wärme des Blutes, was einen starken tonisierenden Reiz auf den Gefässtonus und das     blutbewegende System darstellt

 

Konstitutionstherapie:                    

  • hämangiotische Konstitution
  • atonisch-asthenische Konstitution

 

Geschichte, Mythos und Magisches:           

  • Arnika war schon bei den Germanen hochgeschätzt und der Muttergöttin Freya geweiht
  • Sie gilt als Schutz gegen Blitz, Hexen, Zauberer und üble Nachrede. Bei heranziehenden Gewittern wird das getrocknete Kraut abgebrannt und damit geräuchert, dabei wird der Zauberspruch verwendet: „Steck Arnika an, steck Arnika an, dass sich das Wetter scheiden kann“
  • Gegen Blitzschlag und Hagel wird Arnika unter das Dach gelegt oder in der Stube aufgehängt und ein Gebet gesprochen
  • Zu Johanni gesammelt hat die Pflanze die höchste Heilkraft
  • Früher als es noch keine Nähmaschinen gab und die Schnitter noch ins Feld zogen, steckten die Bauern Arnika in ihre Felder, um den Korndämon zu bannen und den Kornwolf zu vertreiben