Über die Figurenspieltherapie

 

Warum therapeutisches Figurenspiel?

 

Manchmal geschieht es, dass Kinder Belastungen erleiden und dadurch die innere Sicherheit und das Gleichgewicht verlieren. Dies können grössere Schicksalsschläge aber auch kleinere Ursachen sein, die uns Erwachsenen oft gar nicht bewusst sind. Symptome, Veränderungen können auftreten und den Anlass geben nach einer hilfreichen Unterstützung oder Lösung zu suchen. Das Spiel ist die Sprache des Kindes. ™Wirklichkeit und Spiel stehen beim Kind in untrennbarer Verbindung. Im Spiel lernt das Kind sich in der Welt zurechtzufinden. Es kann seine Fähigkeiten in einem sicheren Rahmen üben, aber auch Erlebtes verarbeiten und lernen mit verschiedenen Situationen und Begebenheiten konstruktiv und kreativ umzugehen. 

™Puppen, Figuren und Requisiten haben in unterschiedlichen Varianten und Erscheinungsformen seit alters her eine magische, symbolhafte Ausstrahlung und sind kulturell weltweit Vertreten. Sie sind im kindlichen Spiel unverzichtbar und auch in der Erwachsenenwelt sind sie in Kunst, Kultur und Mythologie stark vertreten. 

 

 

Was ist therapeutisches Figurenspiel?

 

  • ™Eine psychotherapeutisch orientierte Spiel- und Kunsttherapieform
  • Basiert unter anderem auf den Grundlagen der Entwicklungspsychologie nach C. G. Jung
  • Als therapeutisches Medium dient die Handpuppe / Spielfigur
  • Auch andere Interaktionen wie z. B. Geschichten (vor allem Märchen) erzählen, Malen und Zeichnen, Kneten und Modellieren, bei älteren Kindern das Schreiben, können den therapeutischen Prozess begleiten.

 

Was geschieht in der Figurenspieltherapie?

  • ™Das Kind wählt aus einer grossen Auswahl von Handfiguren, Tierfiguren und Requisiten diejenigen aus, die seinem inneren Bedürfnis entsprechen.
  • ™Das innere Wissen / Unterbewusstsein beeinflusst seine Wahl.
  • ™Das Kind gibt seinem inneren Erleben durch das Spiel und das Modellieren eigener Figuren eine Gestalt.
  • ™Es spielt seine eigenen Geschichten und Handlungsabläufe, in denen sich seine Probleme und Konflikte symbolhaft widerspiegeln können.
  • ™Kinder sind oft noch nicht in der Lage, mit Worten auszudrücken welche Sorgen, Ängste und Schwierigkeiten sie belasten. Vieles ist ihnen selber auch gar nicht bewusst.
  • ™Die Geschichten des Kindes sind symbolhafte Botschaften.
  • ™Im Rollenspiel kann sich das Kind Belastendes von der Seele spielen
  • ™Es kann Spannungen abbauen, schwierige Situationen mehrfach durchspielen und so Wege zur Verarbeitung und Lösung seiner Probleme finden.
  • ™Es wird damit auf seinem Entwicklungsweg gefördert und kann dabei erstarken.
  • ™Durch diese spielerische Auseinandersetzung wird ein psychischer Prozess eingeleitet, der von der Therapeutin / dem Therapeuten aufmerksam beobachtet und begleitet wird. Der Therapeut unterstützt das Kind mit gezielten Interventionen während des Spiels und ausgesuchten Geschichten und Volksmärchen.
  • ™Das Kind erhält unter der Anleitung der Therapeutin / des Therapeuten die Möglichkeit seine bewusste oder unbewusste Konfliktsituation zu verstehen und Lösungsmöglichkeiten zu finden und auszuprobieren.
  • Durch eine einfache Modelliertechnik kann das Kind selber Spielfiguren herstellen, die den Therapieprozess unterstützen.  

 

Wann wird Figurenspieltherapie angewendet?

  • Bei grosser emotionaler Belastung
  • ™Bei Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten
  • ™Bei Problemsituationen und Symptomen wie z. B.:

            - Angstzuständen

            - Trauerverarbeitung

            - Trennungs- und Scheidungssituationen

            - Verlustsituationen wie z. B. bei Todesfällen von nahestehenden Personen

            - Missbrauch (körperlich oder psychisch)

            - Schlafstörungen

            - Aggressionen

            - Depressionen

            - Eifersucht

            - Psychosomatischen Reaktionen

            - Schwierigen Familiensituationen

            - Schwierigen Situationen in Kindergarten, Schule oder sonstigem Umfeld

            - Allgemein bei verschiedenen traumatischen Ereignissen

 

Die Figurenspieltherapie ist mit Kindern ab 4 Jahren möglich.

 

 

Die eigene Figur:

  • ™Die Herstellung einer eigenen Figur ist der einfachste und unmittelbarste Weg ein dreidimensionales Bild seines inneren Zustandes zu schöpfen.
  • ™In zwei bis drei Therapiestunden hat auch ein manuell etwas ungeschickter Mensch oder ein Kind ab 4 Jahren nach dieser Methode „seine“ Identifikationsfigur geschaffen und somit ein echtes Erfolgserlebnis.
  • ™Diese eigene Handpuppe erlaubt dem Kind auf kürzestem Weg in die Figur hineinzuschlüpfen, indem diese über die Hand gestülpt wird. Nun kann es sie mit seiner Identität ausfüllen und im Spiel seine innere Geschichte gestalten und sichtbar werden lassen.
  • ™Hier im Spiel nimmt also eine andere Person (Handpuppe) die Stelle des Kindes ein, eine Person, die viel mit dem Kind zu tun hat aber eben doch ein Stellvertreter ist.
  • ™Die Puppe als Stellvertreter darf alles: spucken, fluchen, kämpfen, weinen, lachen...

Ich bin auch mit dieser Therapiemethode beim EMR registriert und werde daher von diversen Krankenkassen unterstützt.