Botanik:
Familie: Brassicaceae (Kreuzblütler)
bis zu 40 cm hoch, überwintert einjährig
Stängel: fein gerillt, im unteren Teil leicht behaart
Laubblätter: grundständig, schmallänglich, buchtig gelappt oder fiederspaltig, seltener ganzrandig,
in vierblättriger Rosette stehend, welche im Herbst und im Frühjahr besonders gut entwickelt ist
Blüten: vier weisse Blütenblätter, zu Anfang
doldig gedrängter Blütenstand, dann im Laufe der Blüte- und Fruchtzeit Entwicklung zur lockeren blattlosen Traube
Fruchtknoten: reift zu einem verkehrt-
herzförmigen, vielsamigen Schötchen (Hirtentäschchen), das mit einem waagrechten Stielchen an der Blütenachse sitzt
Sensorische Eigenschaft: würziger, etwas
scharfer, kresseähnlicher Geschmack
Verbreitung:
Überall ausser in den Tropen; Äcker, gut gedüngte Wiesen, Wegränder, Bahndämme, Weingärten, Schutthalden
Blütezeit:
Ruhen nur in Frostperioden
Fortpflanzung:
Meist findet spontane Selbstbestäubung statt. Daneben kommen Schwebfliegen und kleinere Bienen als Bestäuber vor.
Es findet Selbstausbreitung statt und ausserdem Ausbreitung als Wind- und Regenballist. In letzterem Fall lassen auf das Schötchen aufschlagende
Regentropfen den Fruchtstiel zurückschnellen und schleudern so die Samen heraus. Die in der Nähe der Mutterpflanze auftreffenden Samen werden durch Regenwürmer in den Boden eingearbeitet, wo sie
lange keimfähig bleiben.
Auch Ausbreitung durch den Menschen und Zufallsausbreitung kommen vor. Samen wurden z.B. im Dung von Rindern und Möwen gefunden. Die klebrigen Samen werden ausserdem als Klebhafter
z.B. an Reifen, Schuhen und Hufen fortgetragen, was der Fernausbreitung dient. Auch Bearbeitungsausbreitung durch Körner fressende Kleinvögel ist möglich.
Sammelzeit:
Blühendes Kraut mit Früchten von Mai bis Juli
Inhaltsstoffe:
Flavonoide, Alkaloide, Gerbstoffe, Choline, Mineralien
Wirkung:
Wirkt blutstillend, Gebärmutter tonisierend, Gefäss verdichtend, Wehen und Darmperistaltik anregend, abführend, wundheilend
Indikation:
Nasenbluten, oberflächlich blutende Hautverletzungen, leicht verstärkte oder verlängerten Monatsblutungen, Steinleiden, Einfluss auf Blutdruck und Herzschlag
Signatur:
Das Hirtentäschel strahlt nicht nach aussen, es strahlt nach innen. Die Form der Fruchtschoten sind Pfeile, die zur Pflanze hin gerichtet sind. Diese Pfeile
deuten an, in welche Richtung die Lebenskräfte des Hirtentäschchens strömen.
Der Lebensfluss dieser Pflanze ist geruhsam und behaglich. Sein Blütenfest feiert das Hirtentäschchen von Mai bis November. Es nimmt sich Zeit und lässt sich
nicht stressen oder überfordern.
Wesen:
Das Wesen dieser Pflanze ist bewahrend, einschränkend und umrahmend. Das Hirtentäschelkraut umfasst seine Lebenskräfte und haltet sie im Innern fest, um einen Verlust zu verhindern. Es ist daher für Menschen die sich zu stark verausgaben, indem sie aus ihrem persönlichen Rahmen fallen. Es hilft den Verlust an Lebenskraft zu vermeiden und ist gegen körperliche und seelische Arten von Blutverlust wirksam.
Grundbedeutungen in der Symbolik:
Das Notwendigste, das man mit sich führen muss; Sammeltrieb, Betrug, Diebstahl
Pflanzencharakteristik:
Herzensdieb
Repertorium:
Homöopathie: wird in homöopathischer Form bei
Gebärmutter- und Schleimhautblutungen sowie Steinleiden verwendet
Blütenessenz: Hilft zur Erdung; Vertrauen in
den Fluss des Lebens zu finden und sich Herausforderungen zu
stellen. Es bietet Hilfe bei Stresszuständen, besonders bei Zeitstress und hilft vom „Tun“ zum „Sein“ zu gelangen.
Darreichungsformen:
Tee (Infus), Tinktur/Extrakt, Fertigarzneimittel, Umschläge
Das frische oder getrocknete Kraut als Tee zubereitet (bei Nasenbluten, Menses und als Blutdruckregulierungsmittel):
2 Teelöffel Droge auf 25 cl heisses Wasser. Nach 10 min. ziehen lassen, abseihen. 2 Tassen pro Tag. Als Aufguss für Tamponaden und Umschläge.
WeitereVerwendungen:
Als Gewürz oder Nahrungsmittel (z.B. Hirtentäschelsalat, Hirtentäschelwein), als Vogelfutter
Zuordnungen:
Kosmisch: Saturn, Mond
Unterstützende
Edelsteine: Roter Jaspis, blauer Topas, Edelopal, Milchopal, schwarzer Diopsid
Humorale Qualität:
k 2 / t 2
Säftebezug:
dämpft das überschiessende Sanguis-Prinzip
Konstitutionstherapie:
Geschichte, Mythologie und Magie: