Efeu

Hedera helix L.

Botanik:                                  

Familie: Araliaceae (Efeugewächse)
immergrüne, bis zu 20 m hohe, mit Haftwurzeln kletternde Pflanze.
Blätter: verschieden gestaltet, die unteren, jugendlichen,dunkelgrünen ledrigen Blätter sind gelappt, die oberen, länglich-eiförmigen hellgrünen, an blühenden Zweigen sitzenden Blätter, sind ganzrandig
Blüte: 5- zählig, in halbkugelförmigen, grünlich-gelben Dolden

Frucht: im Frühjahr blauschwarze, kugelige Beeren.

Sensorische Eigenschaft: Geruch: Schwach vernehmlich, eigentümlich etwas muffig; Geschmack: Fade, schleimig, etwas bitter, leicht kratzend.

 

 

Verbreitung:                         

Europa, Südwest- Asien; Laubwälder, Felsen, Mauern, gepflanzt

 

 

Blütezeit:                                 

August bis Oktober

 

 

Fortpflanzung:                   

Die Fortpflanzung kann geschlechtlich durch die Blüten geschehen oder
alternativ dazu kann die Pflanze ungeschlechtlich, z.B. über Ableger gezogen werden. Dies geschieht über die kletternden und kriechenden Triebe (infertile Triebe). Die fertilen Triebe klettern nicht, sondern wachsen aufrecht.
 Also kurz gesagt, die Blühtriebe sind fertil, die Klettertriebe infertil - Blühtriebe sind zur geschlechtlichen Vermehrung fähig, Klettertriebe nicht.

 

 

Sammelzeit:                             

August und September

 

 

Verwendete Pflanzenteile:                      

Efeublätter

 

 

Inhaltsstoffe:                        

Triterpensaponine (u.a. Hederagenin, Oleanolsäure), Flavonoidglykoside, Phenolcarbonsäuren, Polyacetylene, ätherisches Öl, Sterole, Cumarine

 

 

Wirkung:                                

wirkt expektorierend, leicht spasmolytisch, antiödematös

 

 

Indikation:                           

spastisch entzündliche Atemwegserkrankungen (chronisch obstruktive Bronchitis, Keuchhusten), Katarrhe der Luftwege, Reiz- und Krampfhusten Volksheilkunde: Geschwüre, Entzündungen, Brandwunden, Cellulitis, Leber-, Milz- und Gallenleiden, Gicht, Rheuma

 

 

Signatur:                                

Die Triebe des jungen Efeus mit den typischen fünflappigen Blättern kriechen durch feuchte, schattige Gründe und bedecken manchmal grössere Flächen des Waldbodens. Stellt sich etwas in den Weg, wie z. B. ein Baum oder eine Mauer, klammert sich der Trieb mit seinen Haftwurzeln daran fest und steigt empor zum Licht. Nach vielen Jahren, wenn der untere Teil des Stammes überdeckt mit Efeublättern ist, verzweigen sich die Seitentriebe und streben weg vom stützenden Stamm. Sie benötigen keine Haftwurzeln mehr. Die Blätter der Seitentriebe sind anders geformt als die am Baum anliegenden Blätter. Sie sind nicht gelappt, sondern ungeteilt eiförmig. Man nennt die gelappten Blätter die Juvenilen und die eiförmigen die adulten Blätter. Der Efeu hat also Jugend- und Erwachsenenblätter mit verschiedenen Formen. Beide Blattformen sind lederartig, zäh und überdauern den Winter. An den adulten Seitentrieben beginnen sich doldenartige Blütenstände zu entwickeln, die im Oktober erblühen. Über den Winter entwickeln sich langsam Früchte, die bis zum Frühling zu schwarzen Beeren heranreifen.
Während jede andere Pflanze zum Licht hin wächst, wächst der Efeu in die entgegen gesetzte Richtung, in den Schatten. Der Efeu strebt ins Dunkel des Waldes hinein. Stellt sich ihm ein Hindernis entgegen und er  muss daran emporsteigen, zeigen die fünfzackigen Blattsterne alle mit ihren Spitzen nach unten. Welch vielsagendes Symbol der Schattenwelt. Wenn der Efeu schliesslich nach Jahren auf seinem Weg im Zeichen des Schattens die höchsten Wipfel erreicht, so trägt er das Wesen des Schattens ans Licht. Es ist die Ausrichtung ins Dunkel, die den Efeu kennzeichnet und es ist das Licht, das er erreicht. Er verbindet die beiden Welten miteinander. So steigt der Efeu vom Süden bzw. dem Wasser (Unterbewusstsein) hinauf in den Norden bzw. das Land (Bewusstsein) beladen mit den Früchten der Selbsterkenntnis. Wer diesen Weg nicht geht, der also ohne Durchdringung der Schatten zum Licht gelangen will, wird eingeholt von den Schemen der Angst, die ihn würgen wie der Efeu den Wirtsbaum.

Wesen:                                       

SELBSTERKENNTNIS, ÜBERWINDUNG VON ANGST, ANKLAMMERUNG UND FREIHEIT, VERBINDUNG VON UNTERBEWUSSTSEIN UND BEWUSSTSEIN, , BEWUSSTWERDUNG DER SCHATTEN, AUFBRECHEN VON VERHÄRTETEN STRUKTUREN

 

Der Efeu ist eine der grössten Mysterienpflanzen. Das Wesen des Efeus ist die Verbindung des im Dunkeln liegenden Pols des Unterbewussten mit dem im Licht verbindlichen Pol des Bewussten. Schlüsselorgan für diese Verbindung ist die Schilddrüse, deren Funktion durch Efeu angeregt wird. Efeu löst somit psychisch bedingte Krampfzustände der Atmungsorgane und befreit die Atmung.
Eine wesenhafte Arznei aus den Efeublättern ist eines der grössten Heilmittel bei Übergangssituationen der seelisch- geistigen Entwicklung des Menschen.

 

 

Grundbedeutungen in der Symbolik:               

Ungeheure Triebkräfte und ihre Mässigung, unbedingter Überlebenswille, Treue, Inspiration, Tod, Hoffnung auf Auferstehung, das Gesetz ewigen Lebens

 

 

Pflanzencharakteristik:          

Unvergängliche Gefühle, unverbrüchliche Freundschaft, oder anklammernde Abhängigkeit

 

 

Repertorium:                       

Homöopathie: Anwendungsgebiete homöopathischer Zubereitungen sind u. a. Angstgefühle, Thyreotoxikose, Engegefühl im Hals, Asthma bronchiale bei Kindern, grippale Infekte, Stirnkopfschmerzen, Heiserkeit, Reizhusten, Arteriosklerose, Entzündungen der Atemwege, Erkrankungen der Verdauungsorgane und rheumatische Erkrankungen
Blütenessenz: KRAFTVOLLE VERWURZELUNG IN DER REALITÄT
Die Blütenessenz Ivy fördert, unterstützt und/oder ermöglicht Hoffnung, Erdung, Ausdauer, Widerstandsfähigkeit, Stabilität und Kraft.
Sie hilft bei Schock, Wunsch oder Sehnsucht nach dem Tod, scheinbar unüberwindbaren Schwierigkeiten, Aufgabe und Selbstaufgabe.
Vor allem wenn Schock und schockartige Ereignisse uns den Lebenswillen nehmen, wenn alles schief geht, was wir in die Hand nehmen und uns zwischen den Fingern zerbröselt, dann eignet sich Ivy besonders. Da kann es vorkommen, dass wir das Ende des Lebens als Ende der Probleme definieren. Spätestens dann brauchen wir eine Essenz, die uns hilft, in der materiellen Welt neue Wurzeln zu schlagen, die uns hilft, dass wir uns sicher, geliebt, ermutigt und gefestigt fühlen. Ivy weckt in uns neue Kräfte, Ausdauer, Macht, Widerstandsfähigkeit. Sie macht uns zum Gewinner. Diese Energie drängt den Wunsch nach Flucht in den Tod zurück. Wenn alles verloren scheint, ist Ivy die Blüte der Wahl.

 

 

Darreichungsformen:                                    

Tee (Infus, Dekokt), Tinktur/Extrakt, Fertigarzneimittel, Umschläge

 

 

Weitere Verwendungen:                

Cellulitiscreme, Cellulitismilch, Salben, Räucherungen mit Efeuharz und kleinsten Holzteilchen

 

 

 

CAVE / VORSICHT:        Frische Efeublätter und der Blattsaft können allergische Kontaktdermatitiden verursachen. In höherer Dosierung treten manchmal Benommenheit, Tachykardie, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und selten Diarrhö auf.

 

Zuordnungen

Kosmisch:                                 Saturn, Pluto

Chakrazuordnung:

Unterstützende

Edelsteine:                               Wasserachat, Aragonit, Apachengold

 

 

Humorale Qualität:     

w / t (es wird auch kühlende Qualität angegeben)

 

 


Geschichte, Mythos und Magisches:          
  • Efeu solle man nicht im Haus halten, das bringe Unglück, zerstöre das eheliche Glück oder bedeute Tod für einen Familienangehörigen.
  • Die Tochter des Hauses, in dem Efeu gezogen werde, bleibe unverheiratet
  • Als Orakelpflanze soll Efeu am 24. Februar - Matthiastag- verwendet worden sein. Nachts tanzten die Mädchen bei Fackelschein und warfen die Efeu- und Strohkränze ins Wasser. Hinter ihrem Rücken mussten sie versuchen, einen Kranz zu fassen. Der Efeukranz bedeutete Glück in der Liebe, es sollte noch in demselben Jahr Hochzeit sein. Der Strohkranz zeigte dagegen Unglück an
  • Ebenso wurde mit Efeublättern in der Andreasnacht orakelt. Man warf zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser, so dass sie auf der Oberfläche schwammen. Waren die Blätter am nächsten Morgen zusammengetrieben, dann sollte es noch in diesem Jahr Hochzeit geben. Trieben sie getrennt voneinander, dann musste man noch länger warten.
  • Efeu galt als Orakelpflanze der Weinernte: Blühe der Efeu schön, so gebe es viel Wein.
  • Zum Gott des Weines, zu Dionysos, gibt es eine besondere Beziehung, denn immer schon wurden in Griechenland bei feucht-fröhlichen Festen Efeukränze getragen und alle Weinpokale mit Efeu geschmückt.
  • Efeu ist das Symbol immerwährenden Liebe und Treue, weshalb aus ihm eine der klassischen Grabpflanzen wurde.
  • Die Liane soll auf das ewige Leben und Unsterblichkeit hinweisen.