Botanik:
Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
10-30 cm hoch, ausdauernd
Stängel: hellgrün, oft etwas rötlich überlaufen, schlank
Blätter: gross, nahezu kreisförmig, 7-11 gezähnte Lappen, faltig, mit Nebenblättern
Blüten: hellgrün, winzig, in lockeren fast
doldigen Rispen, ohne Kronblätter, Kelch mit 4 Kelchblättern und einem 4-zähnigen Aussenkelch, 4 kurze Staubblätter, 1 Griffel
Früchte: 1 Früchtchen in den Kelchbecher
eingesenkt
Wurzelstock: schwärzlich,
kräftig
Sensorische Eigenschaft: honigähnlicher
Geruch, säuerlich, herber Geschmack
Verbreitung:
Europa, Nordamerika, in gemässigten Zonen Asiens. Feuchte Wiesen, Weiden, Hänge, leichte Wälder, Bachränder, bis etwa 2600 m
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Fortpflanzung:
Frauenmantel pflanzt sich ungeschlechtlich fort, indem die Pflanze ihre Samen ohne Befruchtung (agamosperm) bilden. Eine Fremdbestäubung ist ausgeschlossen.
Sammelzeit:
Mai bis August
Verwendete Pflanzenteile:
Kraut
Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe (Agrimoniin) und Flavanoidglykoside
Wirkung:
adstringierend, schwach antimutagen und antioxidativ
Indikation:
Durchfallerkrankungen, Magen-Darm-Störungen, Schleimhauterkrankungen im Mund- und Rachenbereich, Einschlafstörungen, Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden, Kreuzschmerzen, Blähung, Hauterkrankungen, Hautunreinheiten, Angina, Augenbindehautentzündung, Blutungen, Gefässleiden, Vor- und Nachbereitung bei Geburten
Signatur:
Allgemein sind die Alchemilla- Arten sehr stabil in ihrer Gestalt und in sich selbst ruhend.
Die gefässbildende Fältelung des Blattes erfordert keine differenzierte Betrachtung, sowie auch die von den
Wimperhaaren des Blattrandes ausgeschiedene und sich im Blattgrund zum silbernen Tropfen vereinigende Flüssigkeit.
Diese wurde früher von den Alchemisten für die Herstellung von Elixieren gesammelt. Auch die Pflanze selber wird als
Alchemistin bezeichnet. Sie nimmt Wasser aus dem Boden auf, reinigt, klärt, läutert dieses und scheidet es aus.
Die Frucht ist von einem glatten, weichen Kelchbecher umschlossen, jedoch nicht mit diesem verwachsen. Sie entwickelt
sich geschützt, wie in einer Gebärmutter. Die meisten Arten der Alchemilla entwickeln Früchte ohne Befruchtung. Sie
entwickeln keine normalen Pollen und die Staubbeutel platzen nicht. Der Pollen wird daher nicht freigegeben
Wesen:
Alchemilla verkörpert die Wesensart des weiblichen Geburtsschosses wie keine andere Pflanze. Sie steht für die Bejahung der weiblichen Rhythmen und des Frauseins.
Grundbedeutungen in der Symbolik:
Jungfräulichkeit, umfassende mütterliche Liebe, Schöpfung aus sich selbst heraus, Tau als verschlüsselter Begriff für Rose und Vereinigung aller Gegensätze.
Pflanzencharakteristik:
Tränen und Trauer
Repertorium:
Homöopathie: die frischen oberirdischen Teile
werden in der Homöopathie bei chronischem Durchfall infolge von Lebererkrankungen, sowie Weissfluss eingenommen
Blütenessenz: Die Essenz der
Frauenmantelblüte hilft Frauen mit psychischen Schwankungen in Zeiten hormoneller Veränderungen (z. B. Menarche oder Schwangerschaft), sowie nach emotionalen Traumatisierungen wie z.B. nach einer
Scheidung oder nach einem sexuellen Übergriff. Die Essenz hilft dann den betroffenen Frauen sich von der belastenden Vergangenheit zu lösen und sich auf eine neue Lebensphase
umzustellen.
Darreichungsformen:
Als Tee gegen leichten, unspezifischen Durchfall. 2 Teelöffel Droge mit 25 cl heissem Wasser übergiessen und zugedeckt 10 min. ziehen lassen, danach abseihen. 1-3 Tassen Tee pro Tag sollten Linderung verschaffen.
Weitere Verwendungen:
Wundumschläge, Gesichtswasser gegen Sommersprossen, Kompresse für strafferen Busen, Bad für schwächliche Kinder, Gurgelmittel, in jeder Form gegen Frauenleiden
Zuordnungen
Kosmisch: Venus
Elemente: Wasser
Chakrazuordnung: Sakralchakra
Humorale Qualität:
neutral / t 2-3
Säftebezug:
fördert das Sanguis-Prinzip, besonders im Nierenfunktionskreis
Konstitutionstherapie:
Geschichte, Mythos und Magisches: