Lavendel

Lavandula angustifolia

                          Botanik:                        

Familie: Lamiaceae (Lippenblütler)
mehrjähriger, bis zu 60 cm hoher Halbstrauch
Stängel: lang
Blätter: schmal, lanzettlich, ganzrandig oder am Rand zurückgerollt, gegenständig angeordnet; die unteren sind weissfilzig, die oberen graugrün
Blüten: violett, in 6 bis 10-blütigen Scheinquirlen angeordnet. Die Blütenstiele sind flaumig
Sensorische Eigenschaft: blumig, würziger Geruch (sehr charakteristisch), bitterer Geschmack

 

 

 

Verbreitung:                       

Mittelmeergebiet, Mitteleuropa; angebaut und zum Teil  verwildert, sonnige Standorte, wasserdurchlässiger, kalkhaltiger Boden


 

Blütezeit:                                

Juni bis August

 

 

Fortpflanzung:                 

die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Vögel

 

 

Sammelzeit:                          

sobald die Blüten sich öffnen

 

 

Verwendete Pflanzenteile:                     

Blüten

 

 

Inhaltsstoffe:

ätherisches Öl (u. a. Linalylacetat, Linanool, Campher, ß-Ocimen), Gerbstoffe, Cumarine

 

 

Wirkung:                                 

wirkt beruhigend und entspannend auf das Zentralnervensystem, entblähend, antimikrobiell, antiphlogistisch, fungizid, insektizid, akarizid, cholagog und choleretisch, als Öl hautreizend

 

 

Indikation:                            

Unruhe, nervöse Erschöpfung, Schlafstörungen, funktionelle Oberbauchbeschwerden wie z.B. Reizmagen- Syndrom, Appetitlosigkeit, Meteorismus, Roemheld- Syndrom, nervöse Darmbeschwerden, Diarrhö, muskuläre Verspannungen, Rheuma, Neuralgien, Migräne, funktionelle Kreislaufstörungen

 

 

Signatur:                                

Der Blütenstand des Lavendels erhebt sich ganz aus der Sphäre der Blätter. Sie sind dicht aneinander gereiht und umfassen das Ende der aufrechten Zweige. Dadurch entziehen sie uns, wenn sie zu mehreren zusammenstehen, die Sicht auf die schmalen Blätter. Die Sonne kann kurz vor und während dem Zeitpunkt der Blüte nur noch abgeschwächt zu den Blättern durchdringen. So wird die Pflanze ganz zur Blüte und gibt sich der Luft des Himmels hin. Die Blüten wirken stufenförmig. Sie sind wie eine Art Blütenleiter mit sich verkürzenden Stufen angeordnet. Die Blüten sind kleine Kelche und wirken wie Gefässe mit einem Deckelchen. In der Blütenfarbe violett kommt Transzendenz zum Ausdruck.
 

 

Wesen:                                       

Der Lavendel hat seinen Höhepunkt nicht wie üblich zur Zeit der vollen Blüte, sondern etwas davor. Es scheint als wolle er noch auf eine andere Entwicklungsmöglichkeit als diejenige des natürlichen, biologischen Kreislaufs hinweisen - eine seelische Höherentwicklung.

Der Lavendel ist eine grosse Seelenpflanze und wirkt klärend, reinigend und beseelend. Er reinigt das „Seelengefäss“ und bereitet den Raum für subtilere und höhere Werte. Die Klärung bringt Ruhe und Nervenstärke. Dadurch wächst die Aufnahmebereitschaft für Neues und die Bejahung des eigenen Schicksalswegs wird gestärkt. Lavendel hat die Kraft den Menschen aufzurichten und die Seele zu öffnen. Menschen die immer wieder Krisen durchleben und dadurch Mut, Kraft und Lebenswillen verlieren, gibt der Lavendel den Anstoss und die Möglichkeit eine Hülle zu bilden. Als mütterliches Wesen steht er dem Menschen zur Seite und führt ihn durch Hindernisse und Schwierigkeiten hindurch.

 

 

Grundbedeutungen in der Symbolik:               

Schutz und Abwehr hindernder Einflüsse, Keuschheit, Unversehrtheit, Reinheit, Demut, Stille

 

 

Pflanzencharakteristik:          

Beständigkeit, Betriebsamkeit, Liebe, Beruhigung

 

 

Repertorium:                       

Blütenessenz: ENTSPANNUNG, GELÖSTHEIT, ZIELFINDUNG
Die Essenz Lavender fördert, unterstützt und/oder ermöglicht Ausgleich materieller und ideeller Ziele; Entspannung; natürlichen Lebensrhythmus.
Menschen, die sehr zielstrebig, ruhelos oder überreizt sind, tut diese Essenz gut. Bei extremer Zielstrebigkeit zwingen sich Menschen zur Einhaltung strenger Regeln und gönnen sich keine Pausen, auch wenn sie es nötig hätten. Lavender hilft ihnen das Ziel in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen zu bringen. Zudem entspannt sie die Nerven und die Muskeln, bringt Regeneration und lässt die Energie wieder fliessen. Sie erschliesst Personen neue spirituelle Qualitäten, die dazu geeignet sind in ihrem Innern weltliche und geistige Bereiche in Übereinstimmung zu bringen und dem Wesen anzupassen.
 

 

Darreichungsformen:                                    

ätherisches Öl, Tee (Infus), Tinktur/Extrakt, Spiritus, Fertigarzneimittel, Bäder, Lavendelkissen.
 

 

Weitere Verwendungen:                 

Lavendelhonig, in zahlreichen Duftkerzen, Seifen, Cremen, Parfum, etc.

 

 

Zuordnungen

Kosmisch:                                 Merkur, Sonne, Jupiter   

Chakrazuordnung:       Solarplexus-Chakra

Unterstützende

Edelsteine:                               Diamant, Dumortierit, grüner Turmalin, Katzenauge, Opalit, Schwingquarz, Silberauge, Silizium, Unakit

 

Humorale Qualität:     

w 2 / t 2

 

 

Säftebezug:                             

kaltes, rohes Phlegma

 

 

Konstitutionstherapie:                   

neuropathische Konstitution

 

 

Geschichte, Mythos und Magisches:

  • Lavendel sei ein Mittel gegen den bösen Blick und auch gegen den Teufel.
  • Wer sich allzu intensiv mit den bösen Mächten eingelassen hat und aus dem Teufelskreis heraus wolle, brauche sich nur in einen Lavendelstock zu setzen.
  • Um alles Unheil missgünstiger Geister abzuwehren, aber auch um die Luft frisch und sauber zu halten, streute man den Lavendel früher grosszügig auf die Fussböden.
  • In Pestzeiten soll Lavendel die Seuche ferngehalten haben.
  • Im Mai solle man den Hühnern Lavendel ins Futter geben, um sie gesund zu halten.
  • Lavendel dürfe nur von Männern gepflanzt werden, obwohl er eine der klassischen „Muttergottespflanzen“ ist.
  • Lavendel vertreibe die Unkeuschheit.
  • Lavendel ist eine Pflanze der romantischen Liebe, nicht so sehr eine der sinnlichen Sexualität.
  • Der Duft soll gegen Liebeskummer helfen.
  • Ein Liebesbrief, der damit parfumiert wird, solle den Mann nachdenklich machen und von seinen übertriebenen Eigensüchtigkeiten befreien.

Löwenzahn

Taraxacum officinalis L.

 Botanik:                                  

Familie: Asteraceae (Korbblütler)
ausdauerndes bis 50 cm hohes Kraut

Stängel: hohl, blattlos, im Innern fliesst ein weisser, milchartiger Saft

Blätter: tief eingeschnitten gezähnt, in grundständigen Rosetten angeordnet

Blüten: goldgelb, mit vielen kleinen Zungenblüten

Wurzelstock: fleischig, reicht tief in den Boden, bis 50 cm lang, geht in eine Pfahlwurzel über

Sensorische Eigenschaft: eigenartiger, schwacher Geruch, bitterer Geschmack

 


Verbreitung:             

Europa, Asien, Nordafrika, Nordamerika; Fettwiesen, Äcker, Schuttplätze, Wegränder

 


Blütezeit:

April bis Juni

 


Fortpflanzung:                   

Die Löwenzahnarten haben einen doppelten Chromosomensatz in ihren Zellen (Diploidie). Es gibt in jeder Löwenzahnart auch Individuen mit dreifachem (triploid) oder sogar vierfachem (tetraploid) Chromosomensatz.
Diploide Pflanzen benötigen in der Regel die Pollen anderer Pflanzen, um sich fortzupflanzen.
Triploide Pflanzen können sich auch ohne den genetischen Austausch mit fremden Pflanzen vermehren. Sie produzieren auch ohne vorherige Befruchtung Samen, aus denen dann neue Pflanzen entstehen, die mit ihrer Mutterpflanze genetisch identisch und somit Klone sind.
Aus einer Blüte können über 150 Samen entstehen, die an ihren Flugschirmen vom Wind weit getragen werden können. Eine einzelne Pflanze kann, wenn sie mehrfach zur Blüte kommt über 5000 Samen im Jahr produzieren.
Landen die Samen auf einem Boden, so können sie dort bis zu zehn Jahre überdauern und bleiben dennoch keimfähig. Einzige Bedingung: sie müssen mit etwa zwei Zentimeter Erde bedeckt sein, um zum Pflänzchen zu wachsen.

 


Sammelzeit:                           

im Frühjahr vor der Blüte: April und Mai

 


Verwendete Pflanzenteile:                      

Wurzel mit Kraut

 


Inhaltsstoffe:                        

Sesquiterpenlactone (u.a. Taraxinsäure), Triterpene, phenolische Verbindungen, Kohlenhydrate (u.a. Inulin), Mineralstoffe (u.a. Kalium)

 


Wirkung:                                

wirkt choleretisch, diuretisch, spasmolytisch, antiphlogistisch. Die Funktion von Leber, Nieren und der grossen Drüsen werden gesteigert

 


Indikation:                           

Störungen des Gallenflusses, Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden, Krankheiten die einer forcierten Diurese bedürfen (z.B. Nierengriess, Harnwegsinfekte)

Volksheilkunde: chronisch rheumatische Leiden, chronisch degenerative Gelenkserkrankungen wie Arthrose, Gicht Hämorrhoiden, Stauungen im Pfortadersystem, äusserlich bei Wunden, Ekzemen und anderen Hauterkrankungen, Diabetes

 


Signatur:                                

Der Löwenzahn kündigt mit grosser Kraft den Frühling an. In grosser Zahl färbt er ganze Wiesen gelb mit tausenden auf die Erde gesunkenen kleinen Sonnen. Doch bald schon verwandeln sich die Sonnenblüten in silberhelle, durchlüftete Kugeln der Fruchtstände. Ist der Zeitpunkt der Samenreife gekommen, werden die kleinen Fallschirmchen mit dem ersten Wind in die Weite getragen.
Die gelben Blüten sind wie Spiegel der Sonne; verschwindet diese hinter den Wolken, schliessen auch sie sich. Regnet es, sind die Blüten so stark verschlossen, dass man oft nicht mehr erkennen kann, ob sie schon verblüht sind. Die ganze Pflanze ist weich, der Stängel röhrenartig hohl, von weissem Milchsaft durchflossen. Die Blätter sind vielgestaltig gezähnt. Keine zwei Blätter können in ihrer Form zur Deckung gebracht werden.
Im bitteren Geschmack des Löwenzahns finden wir die Beziehung zur Leber und zur Galle, da bittere Stoffe den
Gallenfuss und die Leberfunktionen anregen.
Der Löwenzahn steht völlig im Gegensatz zu jeglicher Erstarrung und Fixierung auf feste Formen und Stabilität. Er ist ganz
auf Veränderung ausgerichtet. In seinem Wandel der Formen ist er ein Spiegelbild für die sich ständig im Fluss
befindlichen Stoffwechselprozesse der Leber.

 

Wesen:                                       

WANDLUNG, ANPASSUNGSFÄHIGKEIT, FLIESSEN, WÄRME LEBENSKRAFT

 

Der Löwenzahn gehört zu den anpassungsfähigsten und vitalsten Pflanzen. Die durch den Löwenzahn vermittelte
Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit bezieht sich gleichermassen auf Ideen, Wertvorstellungen und Anschauungen wie
auf die Stoffwechselaktivität der Leber. Beide Ebenen weisen einen engen Zusammenhang auf. Die Leber entfaltet eine
rege Umwandlungsaktivität von chemischen Substanzen.Doch auch die innere Anschauung erfährt im Laufe des Lebens
immer wieder Anpassungen, Änderungen und Erweiterungen. Vorstellungen müssen immer wieder überprüft, wenn nötig
geändert und korrigiert werden. Wird ein bestimmtes Mass der Abweichung von Vorstellung und Realität überschritten,
führt dies oft zu Ärger oder Bitterkeit. Damit ist in der Regel auch eine Störung der Leberfunktion und des Gallenflusses
verbunden. Der Löwenzahn dynamisiert die Wandlungs- und Anpassungsprozesse, löst Stauungen und Erstarrungen in Geist und Körper und vermittelt dadurch neue Lebenskraft.

 

 

Grundbedeutungen in der Symbolik:               

höchste Lebenskraft, alle Widerstände mit Energie und Kreativität überwindend; das zyklische Gesetz des ewigen Lebens,
Vergänglichkeit des Daseins, Aufbruch der Seele

 

 

Pflanzencharakteristik:          

Aufdringlichkeit, prophetische Weisheit im Dienst der Liebe

 

Repertorium:                       

Homöopathie: der Löwenzahn findet in der Homöopathie Verwendung bei Gastritis, dumpfen Leibschmerzen, Widerwillen
gegen Fett, verstärktem Speichelfluss, gehäufter Stuhlentleerung, vermehrtem Harndrang, Leberleiden, rheumatischen
Symptomen am ganzen Körper und Hepatitis

 

Blütenessenz:

ERDUNG, BEWEGLICHKEIT, ENTSPANNUNG
 
Die Essenz fördert, unterstützt und/oder ermöglicht den Abbau von in der Muskulatur festgehaltener Gefühlsspannung, sowie Erdung und Beweglichkeit.
Sie hilft bei Spannung, Stress, Muskelverspannung und -verhärtung, innerer Verkrampfung und wenn man Probleme beim Äussern von Gefühlen hat.
Ihr Anwendungsbereich bezieht sich auf alle Fälle, in denen emotionale Spannung nicht verarbeitet, sondern festgehalten wird, z.B. wenn man sich über jemanden ärgert, aber nichts sagt, weil man den Arbeitsplatz verlieren könnte, jemanden verletzen würde etc. Löwenzahn-Essenz löst solche Verspannungen auf und hilft gut geerdet einen festen Standpunkt einnehmen zu können und dabei beweglich und anpassungsfähig zu bleiben.
 

 

Darreichungsformen:                                   

Tee (Infus), Tinktur/Extrakt, Saft/Frischpflanzenpresssaft, Sirup, Fertigarzneimittel

 

 

Weitere Verwendungen:              

in der Küche als Gemüse, Salat, Blütenkonfitüre etc. Löwenzahnlikör

 

 

 

CAVE / VORSICHT:       

Die Bitterstoffe können Magenbeschwerden auslösen. Bei Gallensteinleiden, Verschlussder Gallenwege,
Gallenblasenempyem, Ileus und Cholezystolithiasis nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Der Milchsaft gilt als leichtes Kontaktallergen.

 

Zuordnungen:

Kosmisch:                              Sonne, Jupiter

Elemente:             Luft

Chakrazuordnung:            Wurzelchakra Solarplexus-Chakra

Unterstützende

Edelsteine:                             Labradorit, Bernstein, Biotit, Chrysokoll, Granat, Malachit

 

 

Humorale Qualität:    

k 2 / t 2

 

 

 

Säftebezug:                             

kühlt die überhitzte Gelbgalle

 

 

 

Konstitutionstherapie:    

  • biliäre Konstitution
  • hydrogenoide Konstitution
  • harnsaure Diathese

 

 

Geschichte, Mythos

und Magisches:           

  • Einer griechischen Sage nach hat die Göttin Hekate den Helden Theseus mit Löwenzahn bewirtet. Daher sollen Löwenzahnwurzeln am besten im November gesammelt werden, dem Monat der Göttin Hekate.
  • Die nordamerikanischen Indianer haben den Überlieferungen zu Folge bei ihren schamanischen Ritualen getrocknete Löwenzahnblätter geraucht.Sieben Wurzeln, die an St. Bartholomäus vor Sonnenaufgang gegraben wurden, trug man einst in einem Säckchen als Amulett gegen Augenleiden.
  • In der Nacht vor Allerheiligen (Samhain) gehört Löwenzahn zum sogenannten "Samhain-Ritual" mit Weissagungen und Totenbeschwörungen.
  • Das Pusten einer Pusteblume wurde früher von Kindern als Orakel benutzt. So viele Fallschirme nach dem Blasen übrig bleiben, so viele Kinder sollte man bekommen. Und wer es schaffte, alle wegzublasen, war ein Glückskind und durfte sich etwas wünschen. Wissen sollte man aber dabei, dass sich die Schirmchen an feuchten Tagen sehr schlecht aus dem Blütenboden lösen.
  • Der Name "Lausblume" ruht daher, dass man im Stall Löwenzahn zum Vertreiben der Läuse beim Vieh nutzteMit dem Milchsaft kann man Warzen vertreiben, wenn man ihn am dritten Tag im abnehmenden Mond anwendet.
  • Schluckt man die ersten drei Löwenzahnknospen, die man findet, soll dies das ganze Jahr Gesundheit verleihen.
  • Die nach dem Anpusten stehen gebliebenen Früchte sollen angeben, wie viel Uhr es ist, wie viele Jahre man noch leben wird, wie viele Jahre man noch zur Hochzeit hat. Wenn man alle Früchte auf einmal weggeblasen hat, bekomme man ein neues Kleid oder es soll zu Hause eine gute Suppe geben. Ist der Blütenboden hell, komme man in den Himmel, ist er dagegen dunkel, so warte die Hölle. So viele Früchte an den Kleidern des angeblasenen hängenbleiben, so viele Sünden habe er.
  • Man gab die Pflanze den Bettnässern zu essen, um sie davon abzuhalten, in der Nacht ins Bett zu machen.
  • Um überall gern gesehen zu werden und jeden Wunsch erfüllt zu bekommen, empfahlen Hexen im Mittelalter sich von Kopf bis Fuß mit Löwenzahn einzureiben.

Lungenkraut

Pulmonaria officinalis L.

Botanik:                                   

Familie: Boraginaceae (Raubblattgewächse)

15 bis 30 cm hohe Pflanze
Stängel: Aufrecht, leicht kantig, behaart

Blätter: Die grundständige Blattrosette bildet lang gestielte, längliche und rau behaarte Blätter mit einer grossen weissen Fleckung aus; Blätter an den Stängeln: wechselständig angeordnet, in einem geflügelten Stil verschmälert, scharf zugespitzt, im unteren Bereich teilweise mit schwachen Fiedernerven versehen

Blüten: 8 bis 20 mm lang, trichterförmig, bis über die Hälfte 5-teilig, zu erst hellrot, später blauviolett, stehen in wickelartigen Blütenständen auf Blütensprossen

Sensorische Eigenschaft: uncharakteristischer Geruch; schleimiger, etwas herber Geschmack

 

 

Verbreitung:                        

in weiten Teilen Europas; in Laubwäldern, Gebüschen und Hecken, liebt kalkhaltige Böden

 

 

 

Blütezeit:                                 

März bis Juni

 

 

 

Fortpflanzung:                   

Bestäubung über Insekten (wechselt nach der Bestäubung die Farbe von hellrot zu blauviolett)

 

 

 

Sammelzeit:                           

März bis Juni

 

 

 

Verwendete Pflanzenteile:                      

Kraut

 

 

 

Inhaltsstoffe:                        

Schleimstoffe (vor allem Polygalacturonane), Gerbstoffe, Flavonoide,, Mineralstoffe (u.a. lösliche und unlösliche Kieselsäure), Allantoin, Kaffeesäurederivate (z.B. Rosmarin- und Chlorogensäure)

 

Wirkung:                                

Wirkt reizmildernd, expektorierend, gewebefestigend

 

 

 

Indikation:                           

Erkrankungen und Beschwerden des Atemtrakts, entzündete Schleimhäute in Mund und Rachen, sowie Magen und Darm

 

Volksheilkundlich: als Muzilaginosum und Antidiarrhoikum, bei Beschwerden der Niere und ableitenden Harnwege sowie des Magen-Darm-Traktes, Wunden

 

 

 

Signatur:                                

Das Lungenkraut hat spitz auslaufende Blätter, die den menschlichen Lungenflügeln ähneln. Dadurch wird die Signatur der Heilkraft auf die Lungen deutlich. Das Wechselspiel der Blütenfarbe ist wie das Blut, das vom Herzen strömt - zu erst rot, dann blau. Es symbolisiert damit die effektvolle Heilung bei Lungenerkrankungen.

 

 

 

Wesen:                                       

Das Wesen des Lungenkrautes ist erfrischend, erquickend und belebend. Es hilft Menschen, die unter Druck stehen, keinen Ausweg mehr sehen und dadurch nicht mehr richtig atmen können. Das Lungenkraut löst diesen Menschen die Beklemmung und Verkrampfung auf der Brust wie auch sonst im Körper und sorgt für Frische, Schwung und neue Lebenskraft.

 

 

Repertorium:                       

Homöopathie: homöopathische Zubereitungen werden bei Bronchitis eingenommen
Blütenessenz: SPONTANEITÄT, FLEXIBILITÄT, ANPASSUNGSFÄHIGKEIT
Die Essenz Pulmonaria officinalis fördert, unterstützt und/oder ermöglicht es unter Stress den Überblick zu behalten, in ungewohnten oder bedrohlichen Situationen, fremden Ländern u. Ä. innerlich im Gleichgewicht und ruhig zu bleiben sowie intuitiv zu erkennen, wie man eine Situation retten kann.
Sie hilft bei Spannung, Krampf, Stress, Verbissenheit, Engstirnigkeit, Unbeweglichkeit, dem Gefühl in die Enge getrieben zu sein und wenn man keinen Ausweg mehr sieht.
Das Lungenblümchen lässt uns wieder tief durchatmen und ermöglicht es uns wieder spontan, flexibel und ideenreich zu sein, wenn es eng wird.

 

 

 

Darreichungsformen:                                    

Tee (Infus, Dekokt, Mazerat), Tinktur/Extrakt, Fertigarzneimittel

 

 

 

Weitere Verwendungen:                 

Lungenkrautblätter und Blüten können frisch gegessen werden (z. B. im Blattsalat, grössere Blätter in Ei gebacken); Lungenkraut ist eine Heilpflanze der Tiere; das pulverisierte, unters Futter gemischte Kraut hilft den Tieren bei Husten; Lungenkraut-Früchte ergeben gutes Hühnerfutter und sind anregend für die Eiproduktion


Zuordnungen:

Kosmisch:                             Jupiter

Chakrazuordnung:           Kehlkopfchakra Herzchakra

 

 

 

Humorale Qualität:     

w 1 / f 2 (In der Literatur nicht klar definiert)

 

 

 

Säftebezug:                             

verzehrt alle "böse" Feuchtigkeit

 

 

 

Konstitutionstherapie:                   

skrofulöse Dyskrasie

 

tuberkulinische Diathese

 

 

 


Geschichte, Mythos und Magisches:          
  • Die hellen Flecken gehen den Überlieferungen nach auf die Milch der heiligen Maria zurück. Als beim Stillen des Jesuskindes einige Tropfen zu Boden fielen, fing das Lungenkraut die heilige Flüssigkeit auf. Seit damals habe es helle Stellen auf den Blättern.
  • Wenn man die Nase in das Lungenkraut stecke, bekomme man geschwind Sommersprossen.
  • In manchen Gegenden nennt man die Pflanze Hirschkohl. Jäger hatten beobachtet, dass Hirsche im Frühjahr nach den Blättern und Blüten suchen und sie fressen. Der Hirsch ist in der Tradition das heilkundige Tier des Waldes.